Wintertraining

 

 

 2006-02-05 st

 

 


 



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Der Winter war dieses Jahr wirklich optimal auf der Schwäbischen Alb. Wir hatten so viel Schnee wie schon lange nicht mehr und deshalb bin ich im Dezember und Januar mehr Stunden auf meinen Langlaufskiern gestanden, als auf dem Rad gesessen.
Im Januar gab es dann noch ein Athletik Trainingslager mit der Nationalmannschaft in Freiburg. Der krönende Abschluss der Langlaufsaison war aber dann mein erster Skimarathon, „la-Nordique-des Cretes“ am 29.01.06 in den Vogesen in Frankreich. Es ging über die klassische Marathondistanz, also 42 km auf einem Rundkurs. Die Strecke liegt auf dem Hochplateu zwischen Le Markstein und dem Grand Ballon. Die Idee, diesen Marathon zu laufen, kam von Olaf Schumacher, sozusagen als großes Finale nach dem Skilehrgang mit dem BDR. Torben , Olaf und ich waren die Vertreter der Nationalmannschaft.

Doch nun zum Rennen. Ich war schon recht aufgeregt, denn ich hatte ja keinerlei Erfahrung bei Skirennen und auch keinen Vergleich ob ich etwas drauf habe oder ob ich Kanonenfutter sein würde.
Die Bedingungen am Renntag waren schwer einzuschätzen und ich verlies mich einfach auf den Wetterbericht aus dem Internet, der Temperaturen über dem Nullpunkt vorhersagte. Also, die Ski gewachst und ab nach Frankreich.

Vom Prinzip her, läuft alles so ab wie bei einem Mountainbikerennen. Für die Startaufstellung gibt es ein einfaches Reglement, vorne die Guten und dann der Rest. Ich stand demnach beim Rest der insgesamt knapp 350 Starter.

Der Startschuss fällt und ich komme mir plötzlich vor wie auf dem Schlachtfeld. Von allen Seiten bekommt man Stöcke an den Körper, es wird gedrängelt, geflucht und natürlich gibt es jede Menge Stürze. Auf der Startrunde bei einem MTB- Weltcup geht es deutlich gesitteter zu. Aber vielleicht kam es mir nur so vor, weil alles neu war. Am Anfang musste ich höllisch aufpassen nicht selbst zu stürzen. Nach der nervösen Startphase stand ich sicher auf dem Ski. Allerdings war mein Ski in den Abfahrten doch etwas langsam und ich musste kämpfen um an den Gruppen dran zu bleiben. Dafür ging es an den Anstiegen umso besser und ich konnte doch einige Läufer überholen. Zu Beginn der dritten und letzten Runde war ich an der 36ten Stelle und wollte eigentlich nur noch ins Ziel kommen. Die Arme und Beine brannten richtig und ich freute mich schon auf den Muskelkater an den Tagen danach. Wie im MTB Rennen bedeutet die letzte Runde noch einmal alles riskieren und Vollgas geben. Die letzte Runde hatte es allerdings in sich. Sie unterschied sich von den anderen beiden, denn es ging etwas länger die Abfahrt runter und dafür aber auch die letzten 3 km zum Ziel länger und steiler bergauf. Also eine richtige Bergankunft. Als 31ster überquerte ich die Ziellinie nach 2 h 17 min mit 166er Durchschnittspuls. Körperlich am Ende, aber glücklich, dass es so gut lief.
Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder am Start. Hoffentlich mit einem besser gewachsten Ski.

 

 




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